Der nordöstliche, breitere Teil der Hauptstraße - historisch gesehen der innerhalb der Stadtmauern gelegene Abschnitt – bekommt ein urbanes Erscheinungsbild bei dem der Stadtraum gänzlich durch die vorhandenen Fassaden definiert wird.
Gesägtes Kopfsteinpflaster fasst den Raum großzügig als Einheit zusammen und erzeugt in Farbigkeit und Oberflächenbeschaffenheit ein homogenes Stadtbild dieses historischen Raumes. Das Großsteinpflaster wird dort, wo es im Bestand vorhanden ist, ausgebaut und mit gut begehbarer Oberfläche (gesägt und geflammt) wieder eingebaut. Die Oberfläche ist optimal barrierefrei begehbar und mit ausreichender Rutschfestigkeit vorgesehen. Für diejenigen Bereiche, bei denen im Bestand kein Großsteinpflaster vorhanden ist, wird neues Großsteinpflaster verwendet, mit gleicher Oberfläche.
Lineare Sitzobjekte aus poliertem Naturstein mit Sitzauflagen und Rückenlehnen bieten Platz zum Verweilen und schaffen Aufenthaltsqualität. Die Sitzobjekte werden ergänzt mit Armlehnen, die das Setzen und Aufstehen für Senioren und bewegungseingeschränkte Besucher erleichtern. Drei dieser linearen Sitzobjekte werden in der Raumabfolge der nordöstlichen Hauptstraße in einer gezielten Setzung verortet. Die Breite der Sitzobjekte ermöglicht ein beidseitiges Sitzen und erhöht die Nutzungsqualität. Durch einen hellen, beigefarbigen Granit heben sich die skulpturalen Sitzobjekte optisch vom rötlichen Kopfsteinpflaster ab.
Ein Trinkbrunnen und ein Quellstein markieren den Übergang zur Grubenstraße und thematisieren die enge Verknüpfung der Altstadt mit ihrer qualitätvollen Wasserlage. Beide Wasserobjekte werden aus einem hellen, fast weißlich erscheinenden Naturstein mit polierter Oberfläche hergestellt. Integrierte Nebeldüsen beim Quellstein können in Sommermonaten für zusätzliche Anreize sorgen und gleichzeitig das Kleinklima positiv beeinflussen.
Eine einheitliche Beleuchtung aus schlichten Mastleuchten fügt sich in die Gesamtgestaltung ein. Eng an den Fassaden stehend nehmen sich diese zugunsten des Gesamtraumes optisch zurück. Durch eine farbige Beschichtung integrieren sich die Mastleuchten in das übergeordnete Farbkonzept und nehmen Bezug auf die Farbigkeit der denkmalgeschützten Fassaden.
Der südwestliche Teil der Hauptstraße - historisch gesehen außerhalb der Stadtmauern gelegener Abschnitt - erhält ein urbanes Erscheinungsbild mit einem maßvoll begrünten Charakter (Bäume).
Der historische Dreiecksplatz Bauhof soll wieder erlebbar gemacht werden. Es werden 12 neue Bäume gepflanzt, welche hoch aufgeastet werden und durch das hohe geschnittene Baumdach (Höhe 4,30 m) einen Raum mit einer besonderen Atmosphäre bilden sollen. Unterhalb des Baumdaches befindet sich ein großzügiger quadratischer Platzbereich aus wassergebundener Wegedecke, der gefasst wird durch einen Rahmen aus großformatigen Natursteinplatten. Neben den vorhandenen Angeboten der lokalen Gastronomie (Bäckerei) befinden sich locker verteilte und zum Teil in Gruppen gestellte, fest montierte Sessel mit Armlehnen – ein Angebot zum Verweilen für alle Altersgruppen.
Richtung Bergstraße erhält der Bauhof einen neuen Großbaum (Gleditsie), der den Raum ‐ analog zur Historie ‐ definiert. In seinem lichten Schatten findet die Bronzefigur `Die Zeitungs‐Leser` von Bildhauer Karlheinz Goedtke, in einem gestalteten Wasserobjekt einen neuen Platz. Ein Sitzrand mit abgerundeten Kanten und vorgelagerte, locker verteilte Sitzkissen aus Naturstein bieten Aufenthaltsqualität und die Möglichkeit zum Verweilen. Die Wahl eines hellen creme ‐ farbigen Granites bei Wasserbecken und Sitzkissen mit jeweils polierter, hochwertiger Oberfläche unterstützen die einladende und freundliche Atmosphäre der neu geplanten Platzsituation am Bauhof.
Analog zum nordöstlichen Teil der Hauptstraße finden Ausstattungselemente wie schlichte Mastleuchten und Fahrradabstellplätze ihren Platz eng an den Randbereichen des Raumes. Die Marktstände des Wochenmarkts sind im Konzept berücksichtigt und können in ihrer Anordnung und Ausrichtung angepasst und optimiert werden.
Im mittleren, schmalen Teil der Hauptstraße wird der aktuelle Oberflächenbelag, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erreichen, durch das bereits erwähnte Großsteinpflaster ersetzt.